Halbzeit in Argentinien – unsere Feststellungen:

Zwischen 12:00 und 17:00 Uhr ist gnadenlos Siesta – Geschäfte und Restaurants sind zu 99% geschlossen, da kennen die nichts, und Shopping entfällt auch in den sehr touristischen Orten. Abends ist dann bis 21:00 Uhr alles wieder offen. Gegessen wird eh frühestens um 21:00 Uhr.

Wer gerne seine Ruhe hat, sollte sich vorsehen, an Freitagen und Samstagen auf Campingplätzen in der Nähe von oder in Städten zu sein. Die DJ’s geben dann alles und lassen mit den hämmernden Bässen bis 04:00 Uhr die Erde erbeben. Andererseits war es immer wieder schön, mit Argentiniern zu plaudern, die auf den Municipales ihre Asados zelebrierten.

In den Provinzen Buenos Aires, Entre Rios, Corrientes und Misiones gab es extrem viele Polizeikontrollen (blaue Uniformen), die oftmals unter irgendwelchen Vorwänden versuchen, Touristen abzuzocken. Die Gendarmaria Nacional (grüne Uniformen) verhält sich hingegen stets korrekt. In den übrigen Provinzen gab es dann kaum noch Kontrollen und wir wurden nur ganz selten angehalten.

Ausgehen in Trainern und Hausanzügen wurde vermutlich in Argentinien erfunden. Das gilt hier als schick und wird von allen Schichten und Klassen getragen. In den kälteren Regionen gibt man sich bewusst sportlich, sprich Skianzüge und Kletterhosen zieren das Strassenbild.

Die Campingplätze im nördlichen Teil sind mit wenigen Ausnahmen heruntergekommen, schmutzig und die sanitären Anlagen dürftig bis völlig defekt. Ab etwa Mendoza bessert sich die Situation merklich, jedenfalls gab‘s überall warmes Wasser und funktionierende Toiletten.

Argentinier sind fanatische Hundehalter. Wir sahen niemals ausgemergelte Hunde, auch die Strassenköter kriegen irgendwie immer ihr Futter.

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1. bis 16. September 2012 / Difunta Correa bis San Carlos de Bariloche

Unterwegs – nach einer wahrlichen Berg- und Talfahrt ins und durchs Nichts – suchen wir im Wallfahrtsort „Difunta Correa“ eine Bleibe – angesichts tausender Wochenendausflüglern lassen wir das dann aber doch bleiben. Kurz danach: Wieder eine Früchte-Kontrolle! Nach der mässigen Auskunft über vorhandene Campingplätze in der Touristeninformation in San Juan bleibt nichts Anderes übrig, als aus der Stadt bis Rivadavia rauszufahren. Auch hier dasselbe Bild: Eine wunderschöne Anlage mit schmutziger und heruntergekommener Infrastruktur. Offensichtlich fehlt rundum das Geld für Investitionen!
Ein Motocross-Fahrer findet dort Gefallen an unserem Auto und lädt uns kurzerhand in sein Hotel „Posada Olivar“ in Chacras de Coría ein. Die Strecke nach Mendoza führt mitten durch die Wüste, wären da nicht die Berge und die leuchtend frühlingshellgrünen Trauerweiden, man wähnte sich in der Sahara! Eine Grossdemo versperrt uns dann in der Stadt den Weg zum „Camping Suizo“ und nach einem 20 km langen Umweg finden wir heraus, dass dieser geschlossen ist! Es ist schon spät und auf einem nahe gelegenen Platz stellen wir uns direkt neben den Pool. Hier war eine Fussballmannschaft am Werk – es ist grausig schmutzig…
Nächster Morgen: Sofort auf ins Hotel Posada Olivar in Chacras de Coría! Hier erwartet uns ein wahres Paradies mit riesigem und beheiztem Zimmer, wunderschöner Parkanlage mit Olivenbäumen und vielen weiteren blühenden Pflanzen – wir können’s kaum fassen!

In der 4×4-Werkstatt von Claudio Ruiti (Godoy Cruz, Montecaseros) werden alle Filter und das Öl ausgewechselt, ansonsten ist unser Chateau in bester Verfassung. Leider beginnt es zu regnen. Der wunderschöne Campingplatz in Lujan wird ausserdem gerade extrem grosszügig bewässert und steht zu ¾ unter Wasser. Wir fahren darum direkt auf ein betoniertes Korbballfeld.
Auf dem Weg nach San Rafael geraten wir schon wieder eine Früchte-Kontrolle! Im Valle Grande stellen wir uns auf den Platz „El Sauce“, wunderschön direkt am Wildbach gelegen – vor dem wir nur durch einen 50cm hohen Damm geschützt sind. In der Nacht beginnt es dann heftigst zu regnen. Das Trommeln aufs Autodach und das Rauschen des Bachs sind dann doch etwas zu viel des Guten… Am Morgen steht dann auch reichlich Wasser auf dem Platz und wir verlassen den Ort fluchtartig! Im Ort San Rafael finden wir nach viel Rumfragen und im Regen rumlaufen endlich wieder mal einen Gashändler, der unsere leere Flasche füllt (Av. Rodolfo Iselin 77).

Es regnet gnadenlos weiter bis wir in Malargüe ankommen. Da unsere gesamte Frotteewäsche patschnass ist, nehmen wir uns in der Hospedaje Keo Ken ein Zimmer. Wenigstens gibt’s hier WiFi und wir können selber kochen und unsere Fleischvorräte aufbrauchen. Nur noch 300 km bis zum Rio Colorado und somit Patagonien, wo uns eine Fleisch- und Früchtekontrolle erwartet. Anderntags öffnet sich die Wolkendecke und wir verbringen noch einen Tag in Malargüe auf dem schönen Camping Municipal mit guter Infrastruktur.
Weiter an der Ruta 40 übernachten wir in Chos Malal und Zapala auf dem Campings Municipales, beide Plätze tiptop! Wir verlassen die Ruta 40 und fahren durch das traumhafte und einsame Flusstal des Rio Aluminé nach Junin de Los Andes (Dear Jose, thanks for these Tip). Der von unserem Firestone-Buch gepriesene Camping Isla ist nur noch eine Ruine, dafür finden wir gleich gegenüber auf dem Camping „Laura Vicuña“ etwas Schönes, hier gibt’s sogar in den Sanitarios eine Heizung (und darüber haben wir vor ein paar Tagen noch gewitzelt)! Auf der Rundfahrt durch den traumhaft schönen Parque Nacional Lanín gibt es am Lago Huechulafquen zwar einige traumhafte Campings, es ist aber heute extrem windig und kalt, obendrein schliesst sich wieder mal die Wolkendecke. Da zieht es uns nochmals nach Junin zum beheizten Baño:)

Weiter Richtung Süden, in San Martin de Los Andes, müssen wir leider erfahren, dass die Cam-pingplätze erst im November öffnen, vielleicht hat gemäss Touristeninformation einer offen… und diesen einen haben wir gefunden: Camping „Los Amigos de la Naturaleza“. Ein traumhaft schöner Rasenplatz und ein Paradies für Vogelkundler (wozu wir auch schon mutiert sind…) Der Besitzer eilt schleunigst herbei und putzt wie wild die Sanitarios. Haben wir wieder ein Schwein! In Villa la Angostura bleiben wir anderntags noch eine Nacht auf dem tadellosen Camping Unquehue, wo es plötzlich merklich kühler wird und obendrein nachts zu regnen beginnt.

Entlang der „Ruta de los site Lagos“ fahren wir gegen Süden in die „Argentinische Schweiz“ nach San Carlos de Bariloche und nisten uns bei den netten Leuten in der warmen Stube der Hostería Güemes ein. Das ist vielleicht ein Sch…wetter hier, sehr windig, regnerisch und ziemlich kühl. Und die Aussichten für die nächsten Tag sind gelinde gesagt katastrophal… Am ersten Tag in Bariloche gönnen wir uns abends ein Käsefondue aus der Kupferpfanne – das schmeckt richtig spitze! Der zweite Tag ist noch etwas trüber und bis spät in den Nachmittag hinein regnet es pausenlos. Die Landschaft mit den verschneiten Bergen, die blühenden Pflanzen und der kühle Wind erinnern uns ganz stark an Zuhause im April:)) Riesige Busse mit Skiklubs fahren durch die Stadt, was uns bei uns nicht gerade Begeisterungsstürme entfacht… Am dritten Tag (bei Schneeregen) raffen wir uns auf zu einer Fahrt durch den Parque Nahuel Huapi nach „Colonia Suiza“ und schauen uns auf dem Rückweg den 6 Sterne-Tempel Llao-Llao von weitem an. Siehe da: Plötzlich kommt doch endlich mal die Sonne raus. Es ist allerdings bitterkalt.

Die Fähre von Puerto Natales nach Puerto Montt (Chile) haben wir für den 4. Dezember von hier auch schon gebucht!
Es gab übrigens bei den Einfahrten in die Provinzen Neuquén und Rio Negro weder Fleisch- noch Früchtekontrollen!

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15. bis 31. August 2012 / Über den Paso de Jama nach San Pedro (CHL) bis Parque Nacional Ischigualasto (ARG)

Heute um punkt 07:00 Uhr aus dem warmen Bett und rechtzeitig ab zum Paso de Jama. Kurz nach Purmamarca steigt die Strecke in atemberaubenden Serpentinen bis auf 3‘500 m Höhe an, danach weiter über einem Damm durch die Salinas Grandes, wo noch primitiver Salzabbau betrieben wird und weiter durch die Wüste nach Susques. Es geht sanft weiter bergan, bis wir den argentinischen Zoll und die Tankstelle auf 4‘200 m erreichen. Von nun an geht die Strecke durch den faszinierenden chilenischen Teil des Altiplano zum höchsten Punkt des Passes auf 4‘900 m! Vielfarbig schimmernde Salare, freistehende – bis 30 m hohe – Felsfinger, Vicuñas und nach einiger Zeit der Anblick des Vulkans Licancabur rauben uns fast den Atem. Auf den letzten 40 km ist noch der schnurgerade – nicht bremsenschonende – Abstieg hinunter auf 2‘400 m nach San Pedro de Atacama zu bewältigen.

Die chilenische Grenzabfertigung ist gleich beim Ortseingang und geht schnell und problemlos vor sich. Das Auto wird allerdings gründlich nach frischen Lebensmitteln durchsucht. In der Takha Takha Lodge mit Campingmöglichkeit stellt sich wieder mal heraus, dass für kleine Wohnmobile kein Platz ist (wieder nur Zeltli), also stellen wir uns halt für diese Nacht auf den Parkplatz. San Pedro ist übri-gens ganz schön teuer und sehr touristisch. Trotzdem stürmen wir einen Bankomaten und leisten uns heute als Bonus für diesen wunderschönen Tag eine Mega-Pizza.
Anderntags finden wir die Eco-Lodge „Los Abuelos“, mit superschönem Stellplatz, Blick auf den Vulkan Licancabur und neuen, sauberen sanitären Anlagen. Im Dorf buchen wir noch eine Tour zu den Tatio-Geysiren (4‘300 m), wo es nachts bis -15C° wird und wir aus diesem Grund – auch unserem Auto zuliebe – nicht übernachten möchten. Wir haben einen Neuseeländer kennengelernt, dem da oben sämtliches Wasser IM Auto gefroren ist…
Am 17. August stellen wir also den Wecker für 04:00h und stehen punkt 05:00 zur Abholung bereit. Nur hat Chile eine Stunde später… Erst als der Guide nach langer, eiskalter Wartezeit vorfährt und wir ihn zur Begrüssung anknurren, sieht Beat an der Auto-Uhr die Chile-Zeit… Genau bei Sonnenaufgang erreichen wir dann die Hochebene mit den Geysiren, deren Anblick uns die bittere Kälte schnell vergessen lässt. Es raucht uns sprüht aus vielen Erdlöchern und wir wissen bald nicht mehr, wo zuerst hingehen. Der Ausflug hat sich mehr als gelohnt, am Ende gab‘s sogar ein Frühstück! Der nachmittägliche Sandsturm nimmt uns heute jegliche Sicht und somit jede Lust auf weitere Unternehmungen.

Am nächsten Tag sehen wir endlich die Vulkane wieder und fahren zur Laguna Chaxa um Flamingos zu beobachten, danach zu den Ruinen von Aldea del Tulor und weiter zu den imposanten Felsformationen und Dünen ins Valle de la Luna. Als Bonbon leisten wir uns heute ein geniales Abendessen. So ein tolles Fischgericht hatten wir noch nie!

Jetzt noch einen Tag lang Schrauben anziehen, waschen und putzen. Abends reicht es noch für eine Wanderung zur riesigen Inka-Festung Pukara de Quitor, von wo man eine gewaltige Aussicht auf San Pedro, die Atacama und die umliegenden Vulkane hat. Noch schnell ein Grillfeuer für Steaks und Kartoffeln und ab ins Bett.
Wir wollen die Route über den Paso de Jama unbedingt nochmals fahren, da es von der anderen Seite nie gleich aussieht. Auch sehr empfehlenswert! In Purmamarca gönnen wir uns ein geniales Lama-Filet und eine Übernachtung, ehe wir in Yala (Eugen war leider nicht anwesend) endlich bis spätnachts unsere Fotos auf die Homepage laden können. Am nächsten Tag nochmals Fotos hochladen, einen Reisebericht posten und ab nach Salta.
Der Zwei-Sterne-Campingplatz entpuppt sich leider als ziemlich heruntergekommen, aber wenigstens sind Duschwasser und Luft sehr warm.
Wir wollen unserem braven Auto hier etwas Service angedeihen lassen. Die Einfahrt der ersten Servicestation ist jedoch zu niedrig für unser Chateau und an zwei weiteren Orten betrachten die Mechaniker den Motor dermassen ratlos und suchen obendrein den Dieselfilter an der falschen Stelle , so dass wir dieses Unternehmen sofort vertagen. Es ist heiss heute!
Der dritte Tag zeigt sich extrem kühl und bewölkt, bei uns wäre das wohl ein Wintereinbruch. Die richtige Zeit, um ein paar dringende Besorgungen zu erledigen. Nur die 12V-Leuchtstoffröhren sind offensichtlich in Argentinien nicht aufzutreiben…
Vor der Weiterfahrt nach Cafayate tanken wir noch schnell… und lassen den Tankdeckel liegen. Leider bemerken wir das erst 80km weiter in Viñas. Besser nochmals zurückfahren, als diesem Teil dann auch noch hinterher rennen. Gottlob – der Tankwart hat den Deckel aufbewahrt! So sind wir etwas zu spät dran, um die Sehenswürdigkeiten in der Quebrada de las Conchas zu bewundern. Der Campingplatz „Luz y Fuerza“ in Cafayate hat dafür Agua caliente. Hier lernen wir auch die Basler Kudi und Michèle kennen und kriegen ein paar heisse Tipps für Argentinien und Chile. Leider ist Rolf wohl am Feiern seines 50. Geburtstages, wir kriegen leider keine Antwort auf unsere SMS. Es lohnt sich übrigens sehr, die Felsformationen in der Quebrada zu besuchen, auch wenn man dafür – wie wir – 40km zurück fahren muss!
Die Reise führt uns nun weiter auf der berühmten Routa 40. Die Ruinen und die äusserst tragische Geschichte der Kilmes-Indianer (im Dorf Quilmes), das als eines der letzten Völker von den Spaniern besiegt wurde, sind unterwegs einen Abstecher wert. Abends quartieren wir uns auf dem Campingplatz „El Molino“ in Londres ein.

Die nächste Station ist Chilecito, dort leisten wir uns ein Zimmer und den (günstigen) Wäsche-Service des ACA-Hotels.
Etwa 200km südlich im Talampaya-Nationalpark (Früchte-Kontrolle!) müssen wir zu unserem Leidwesen eine geführte Tour mitmachen, da Selbstfahren hier nicht erlaubt ist. Beat kriegt hier übrigens seinen ersten Senioran-Rabatt! Natürlich bleibt uns zu wenig Zeit, um all die Naturschönheiten im Cañon zu bewundern, sagenhaft ist’s aber natürlich trotzdem. Anderntags, am 31. August, fahren wir noch in den Parque Ischigualasto. Wir können eben schnell den Wagen parkieren, als wir zu einer Exkursion aufgefordert werden, die gleich starten wird. Kurz entschlossen machen wir natürlich mit. Die Farben und Felsformationen hier sind wirklich unglaublich. Hier können wir zwar selber fahren, müssen uns aber einem Konvoi anschliessen. Zwei Kleinbusse, 4 PW’s … und wir… das sind leider ein paar Touristen zu viel. Aber wir machen das Beste draus und fotografieren, was das Zeug hält. Übernachten können wir – wieder mal ganz alleine – auf dem Platz gleich beim Restaurant. Gegenüber der letzten Nacht – wo sich zwei Schullager gleichzeitig eingefunden hatten – ist es extrem ruhig. Einzig zwei Füchse sagen uns hier „Gute Nacht“.

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1. bis 14. August 2012 / San Ramón de la nueva Orán bis Purmamarca

Den 1. August verbringen wir in Orán mit Wäsche abgeben, Einkaufen und 1. August feiern. Leider ist auch hier wieder mal das Netzwerk zusammengebrochen, sodass wir nicht wie versprochen mit unseren Kochklub-Freunden skypen können. Wir freuen uns dafür riesig über die gut riechende saubere Bettwäsche, welche wir auch sofort wieder „installieren“.
Anderntags fahren wir in Richtung Bolivianische Grenze, um den Parque Nacional Baritú zu erkunden. Die argentinische Zollbehörde informiert uns aber leider, dass Bolivien „on strike“ ist und wir vermutlich gar nicht eingelassen werden. Da auch alle argentinischen Autos wenden, bleiben wir wohl besser auch im Land und besuchen den Parque Nacional Calilegua. Kaum ausgestiegen – es ist herrlich warm – fallen hunderte von Mücken über uns her, sodass wir gezwungen sind, uns einzumummeln und dauern ein Feuer brennen zu lassen. Hier können wir herrliche Wanderungen durch den Nebelwald machen, Tiere sind jedoch absolut keine zu sehen. Am dritten Tag hängt der Nebel tief über dem Park und es nieselt andauernd.

Der folgende Tag verspricht wieder besser zu werden und wir machen uns auf nach San Salvador de Jujuy. Einkaufen ist leider nicht, da gerade Domingo. 4 km weiter nördlich in Yala finden wir den schönen Campingplatz „Refugio“. Am Montag, 6. August – wir sind gerade mal 5 Wochen unterwegs – gehen wir nur einkaufen und besuchen Eugen, einen Deutschen, der schon viele Jahre in Südamerika unterwegs ist und uns ein paar heisse Tipps für San Pedro de Atacama gibt. Wir besuchen in den nahen Bergen wunderschöne Lagunen (wir nennen diese Bergseen) und die warmen Quellen „Thermes de Reyes“. Für ein Bad können wir uns allerdings nicht überwinden, liegt das Ganze doch auf 2‘200 Metern und es ist arg kühl. Anderntags mal ausschlafen und San Salvador de Jujuy besichtigen – wobei es da nicht allzu viel zu sehen gibt. Sogar die Tore der Iglesia de San Franzisco sind während der Siesta (12:00 – 17:00) geschlossen.

Die Reise geht weiter in die Quebrada nach Tilcara, von wo aus wir die Ausgrabungsstätte „Pulcara de Tilcara“ zu Fuss und die Garganto del Diablo per Auto besuchen (die Strasse ist nix für Angsthasen und Höhen-Ängstliche). Es ist Samstag und ganz Tilcara feiert heute – was auch immer! Bis morgens um 04:00 Uhr halten uns die dröhnenden Töne der Disco auf der Plaza wach… Eigentlich wollten wir bis Tres Cruces weiterreisen und da übernachten. Der Ort bietet jedoch ausser Staub und farbigen Felsen, die vor dem Ort besser zu sehen sind, gar nichts und auf dieser Höhe von 3‘600 m möchten wir lieber nicht wild campieren.

Als nächstes Ziel bietet sich Abra Pampa (3‘700m) an, eine Strecke mitten durch die wunderschöne Hochebene der Puna. Gemäss Infos gibt es hier ein Hotel Suizo. Es wirkt alles sehr gemütlich und der Besitzer spricht tatsächlich „schwitzerdütsch“, da nisten wir uns gerne für eine Nacht ein. Die Schreiberin hat sich übrigens im Auto fürchterlich den Kopf angeschlagen, die Kopfschmerzen werden demnach eher davon als von der Höhe sein. Geschlafen haben wir jedenfalls nicht besonders gut. Anderntags fahren wir über eine Piste mitten in die Puna rein, um – heisser Tipp vom Hotelbesitzer – die Peñas de Ascalte zu suchen. Nach einer kurzen Irrfahrt finden wir diese Überreste aus der Inka-Zeit tatsächlich sowie eine Menge äusserst skurriler Felsformationen (Einfach im Dorf Cochinoca im Kiosko fragen, ab hier sind’s noch 4 km auf der RN71 und dann links noch weitere 6 km auf einem etwas schlechteren Fahrweg) Endlich mal was, wo nicht jeder Tourist hinfährt! Die Landschaft ist traumhaft schön und sehr einsam –bis auf Lamas und Vicuñas. Das ist es, was uns gefällt!

Noch am gleichen Tag fahren wir für eine weitere (endlich ruhige) Übernachtung zurück nach Tilcara und anderntags nach Purmamarca. Ein schönes Dorf mitten in einer unglaublich farbigen Bergwelt. Von unserem Campingplatz mitten im Ort sehen wir direkt auf den „Cerro de los siete colores“. Hier können wir auch wunderschön wandern, ehe wir dann morgen über den Paso de Jama nach San Pedro de Atacama in Chile weiterdüsen.

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21. bis 31. Juli 2012 / Corrientes bis Reserva Nacional Formosa

Das mit dem Internetzugang in San Ignacio (Hospedaje El Descanso) wird zunehmend schwieriger und am Ende haben wir nur noch Netzwerkprobleme. Als dann spätabends auch noch der Strom ganz ausfällt, müssen wir unser Unternehmen aufgeben.
Der nächste Streckenabschnitt führt uns nach Corrientes, wo wir nach langem Suchen einen Campingplatz Municipal (Puente Pexoa) finden. Kurz vorher werden wir wieder mal an einer der unzähligen und unsäglichen Polizeikontrollen aufgehalten. Der Polizist verlangt von uns einen Nachweis, dass wir in Argentinien einen gemäss ihm obligatorischen Service (Revisión) durchgeführt haben und knöpft und für das Nichtvorhandensein dieses Aufklebers eine Busse von 500 Pesos ab. Wir sind extrem müde, die Fahrt war lange und wir lassen uns so richtig übers Ohr hauen. Nicht gerade ruhm- dafür aber sehr lehrreich. Das passiert uns NIE WIEDER! Der Campingplatz wimmelt von gut gelaunten und weinseligen Sonntagsausflüglern, die alle wissen wollen, woher wir kommen und was wir hier tun. Wir finden es spannend, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und fühlen uns hier sehr wohl.

Camping im Chaco

Camping im Chaco


Morgens erwachen wir durch Geräusche à la „Ferien auf dem Bauernhof“. In der Nähe unseres Stellplatzes gibt es einen Teich mit Enten und Gänsen, Esel und Hühner laufen herum…wir haben uns krumm gelacht. Die vorbereitete Ansprache, wie wir unsere 500 Pesos zurückbekommen, können wir nicht an den Mann bringen. Leider war an der Kreuzung schon arg viel Verkehr und besagter Beamter natürlich nicht anzutreffen.
Im Parque Nacional Chaco finden wir einen sehr idyllischen Campingplatz und werden überschwänglich freundlich empfangen. Wir finden unseren Platz an der Sonne. Es sei erwähnt, dass Übernachtung sowohl Holz fürs Grillfeuer nichts kosten! Anderntags am Morgen fällt Beat zuerst mal wieder unser Bett auf den Kopf – diesmal buchstäblich! Nachdem Beat das Ganze mit unseren letzten Karabinerhaken geflickt hat, erkunden wir den Rest des Parks per Auto. Landschaftlich wunderschön, von Tieren aber leider keine Spur.

In der Provinzhauptstadt Formosa gibt es keine Campingmöglichkeiten, so nehmen wir uns im Hotel Casa Grande ein schönes Zimmer, nachdem uns Internetzugang zugesichert wurde. Leider versagt auch hier das Netzwerk, so dass wir schon an uns zu zweifeln beginnen. Jäno – dafür geniessen wir mal den Service eines Restaurants.
Vor Aufbruch am Morgen will Beat die Hofeinfahrt verlassen, da stellen wir fest, dass das Auto für die Ausfahrt mindestens 5 cm zu hoch ist (rein kam er mit einem klitzekleinen Schrammen, passiert ist nichts). Erst mal also Luft aus den Reifen lassen – genügt nicht! Herumstehende Einheimische haben Erbarmen und hängen sich zu fünft hinten ans Auto, so geht’s dann ganz knapp. Beim Verlassen der Stadt wimmeln wir mit viel Aufhebens, aber dafür erfolgreich eine weitere Geldstrafe wegen eines „zu alten“ Feuerlöschers ab – geht doch!
Sonnenuntergang mit Kaiman im PilcomayoHeute übernachten wir im Parque Nacional Pilcomayo, ein kleiner Campingplatz (reicht gerade mal für zwei Autos) mit guter Infrastruktur und ebenfalls kostenlos. Leider sind wir – wie beinahe immer – wieder alleine. Wer kam bloss auf die Schnapsidee, Argentinien im Winter zu bereisen:) Auf dem Platz an der Laguna Blanca – ebenfalls im Pilcomayo – ist der schöne, grosse (leere) Campingplatz für Autos nicht zugänglich, nur Zeltler dürfen hier gratis campieren. So stellen wir uns halt auf den Parkplatz, da die Infrastruktur hier zurzeit nur leidlich ist, kein Problem. An der Lagune hat es einige Kaimane, die aber – so wird erzählt – auch Schwimmern nicht gefährlich werden. Aber da bekanntlich Winter ist, werden wir das gar nicht ausprobieren:) Wir erleben einen der schönsten Sonnenuntergänge, seit wir in Argentinien sind – inklusive der Kaimane zu unseren Füssen!

Weiter geht’s über die RP86 bis Villa General Güemes auf die RN95. An dieser Strecke befindet sich ein absolut traumhaftes Sumpfgebiet, ein wahres Paradies für Vogelkundler und von der Strasse gut einsehbar…nur leider in keinem Reiseführer und auf keiner Karte erwähnt. Kurz vor Ibarreta treffen wir auf die endlos lange und schnurgerade RN81, welche die gesamt Provinz Formosa durchquert. In Las Lomitas nehmen wir uns im Hotel Eva Parilla ein Zimmer – und haben endlich wieder mal Internetzugang. Stundenlang schreiben wir nun alle pendenten Mails und suchen im Netz nach Infos (wie z.B. Wetter, politische Unruhen usw.).
Nachts hat es ganz wenig geregnet – und das Restaurant ist wegen „Wasser“ geschlossen! Ohne Kaffee also weiter zum Reserva Nacional Formosa. Auch hier treffen wir auf einen idyllischen, kostenlosen Campingplatz, leider ist die Infrastruktur zurzeit sehr dürftig. Wohl auch, weil sich kaum ein Tourist in diese sehr einsame Gegend verirrt. Dafür kriegen wir hier Netzwerkzugriff, und zwar mit der besten Leistung bisher! Telefondienst gibt es zwar keinen, umso mehr freuen wir uns darüber, endlich mal mit zuhause skypen zu können. Zwei Katzen erklären und zu ihren neuen Freunden und ein grosser (spaghettigesättigter) Wauwau bewacht die ganze Nacht treu unseren Wagen. Den 30. Juli bleiben wir mal einfach hier, laufen ein bisschen rum und geniessen die warmen Sonnenstrahlen.

Am 31. Juli nehmen wir die 370 km lange Fahrt auf der schnurgeraden und einsamen Routa Nacional 81 bis nach San Ramón de la Nueva Orán unter die Räder. Da sich inzwischen eine ganze Menge Wäsche angesammelt hat, nehmen wir die Lavanderia des Hotels Alto Verde in Anspruch.

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11. bis 20. Juli 2012 / Posadas bis San Ignacio

Mi, 11.07.12       Heute bloss kein Schlamm mehr! Erst mal nach Posadas zum Einkaufen. Wir begnügen uns mit einer Übernachtung in San Ignacio, wo wir endlich mal in Ruhe Mails schreiben und vor allen Dingen mal Wäsche waschen können. Unterwegs lernen wir Hans-Jörg und Maria Kühni kennen – mit Berner Kennzeichen! Die beiden sind bereits seit 2 Jahren in Südamerika unterwegs, 6 Monate davon in Brasilien, wovon sie extrem begeistert sind.

Do, 12.07.12       Heute mal zu Fuss – nämlich zur Jesuiten-Reduktion von San Ignacio. Die Ruinen sind noch nicht mal 200 Jahre alt, der Urwald hat sich aber sein Territorium zurückerobert, so dass die Gemäuer aussehen, als wenn sie 800jährig wären. An der Ecke gegenüber des Einganges gibt’s übrigens die besten Empanadas! Nachmittags erkunden wir zusammen mit Wolfgang und Christine einen in der Nähe liegenden kleinen Park namens Teyu Cuaré, der eine riesig schöne Aussicht auf den Rio Paraná bietet.
Fr, 13.07.12        Es gibt nur die kleine Strecke nach Oberá zurückzulegen. Unterwegs besichtigen wir noch die kleinere Jesuiten-Reduktion in Santa Ana und das „Kreuz von Santa Ana“ mit Schmetterlingshaus.  Als wir den Campingplatz erreichen, bietet sich uns das seltsame Bild vieler Wohnmobile. Ein Camper-Verein feiert sein jährliches Treffen. Ans abendliche Festmahl mit Musik und Gesang werden wir kurzerhand eingeladen – war  echt lustig, wie die hier ihre gängigen Lieder zum Besten geben!

Sa, 14.07.12        Gestern haben wir den Arg.-CH Doppelbürger Richard kennengelernt, der uns in bestem Schweizerdeutsch über so einiges aufgeklärt hat. Heute klopft er punkt 08:00 mit einem Versüecherli Mate-Tee an, der ist zwar etwas bitter, schmeckt uns aber echt gut. Weiter geht’s heute über die Sierra de Misiones zu den Moconá-Fällen. Zu Beats Verdruss ist die gesamte Strecke heute geteertJ Der Campingplatz ist genial!
So, 15.07.12       Die Moconá-Fälle sind 3 km lang, also die längsten der Welt. Allerdings sind diese bei Hochwasser nicht zu sehen. Morgens besteigen wir ein spezielles Boot, welches uns ganz nah ans tosende Wasser heranbringt – Beat und ich in etwas exponierter Lage werden seeeehr nassJ Während des anschliessenden 2stündigen geführten Fussmarsches durch den Dschungel erklärte uns die Führerin vieles über die einheimische Flora und Fauna (Fauna war extrem spärlich). Ach ja, natürlich rufen wir heute Susanne an und gratulieren zum Geburi!

Mo, 16.07.12      Bewölkt, leichter Nieselregen – und schon wieder eine Schlammpiste. Die Fahrt durch den Parque Iguazú ist äusserst tückisch, da der festgefahrene Lehm sehr rutschig ist. Zu Fuss hätten wir uns auf jeden Fall mehrmals hingesetzt. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 15kmh schaffen wir die Durchquerung heute nicht, gottlob lassen und die Guardia Parque vor dem Eingang zur Station übernachten.
Di, 17.07.12        Nachts hat es noch etwas geregnet, es scheint aber aufzuklaren. Also rutschen wir die restlichen 25 km weiter und fahren direkt zu den Iguazú-Fällen. Wir hatten uns ja schon auf viele Touristen eingestellt, was uns dann erwartet ist jedoch des Guten zuviel! An jeder Aussichtsplattform müssen wir uns durchkämpfen und auf den Fusswegen und Stegen geraten wir immer wieder in Stausituationen. Wenigstens ist das Wetter inzwischen sehr gut und wir lassen das mal über uns ergehen. Auf dem Camping Américano Erholung und eine heisse Dusche.

Mi, 18.07.12       Wir setzen über nach Brasilien, um die Fälle von da zu besichtigen – und kriegen versehentlich einen Salida-Stempel… Dort wieder 45 Min. anstehen und nochmals Eintritt bezahlen (gestern hatten wir für 2 Tage bezahlt), das ist nun doch zuviel. Wir verabschieden uns von Wolfgang und Christine, die nach weiter in Brasilien unterwegs sein werden und fahren zurück zur Grenze (vorher noch zum sehr lohnenden Duty Free-Shop!). Nach einem kurzen Disput wegen des falschen Stempels sind wir wieder in Argentinien. Übernachtung ist heute in Eldorado auf dem Municipal Camping im Parque Schwelm. Wunderschön gelegen, leider ohne Infrastruktur.
Do, 19.07.12       In der nächstgrösseren Stadt Puerto Rico finden wir endlich-endlich einen Gashändler, der uns was verkaufen will. Wir hatten an unzähligen Tankstellen und in vielen Geschäften gefragt, ganz so einfach ist das aber hier nicht! Wir verfügen nun wieder über zwei volle Gasflaschen! (An der Nebenstrasse zur RN12 ca. 300m vor der Ortseinfahrt links:  Mario Gas). Auf unserer Super-Strassenkarte (Firestone-Buch) finden wir einen weiteren Wasserfall, an dem wir nicht einfach vorbeifahren können: Saltos del Tabay (kurz vor Jardín América). Eine richtige Idylle, dieser Platz. Es wird aber heftig gebaut und in einem Jahr wohl auch vertouristisiert (gutes Wort, gällid…). Wegen den Bauarbeiten entfällt leider auch die heisse Dusche und für Gletscherwasser sind wir einfach nicht mutig genug.

Fr, 20.07.12        Ein weiterer Erfolg:  In einer Waschanlage wird unser Chateau endlich vom getrockneten Schlamm befreit. Kurz entschlossen begeben wir uns nochmals ins Hospedaje El Descanso in San Ignacio. Mal wieder duschen – und was tut die gute Hausfrau? Sie wäscht natürlich Wäsche. Bei diesem schönen, warmen Wetter geht das Trocknen auch bedeutend fixer als letztes Mal. Ach ja, und dann wieder mal Berichte schreiben, Mails beantworten usw. Uns wird bewusst, dass wir noch nicht mal drei Wochen im Land sind und ganz Misiones schon abgegrast haben. Da werden wir wohl noch etwas Reisetempo zurücknehmen müssen…

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3. bis 10. Juli 2012 / Buenos Aires – Apóstoles

Di, 03.07.12        Als Erstes bemerken wir am (eiskalten) Morgen, dass unsere Rückfahrkamera offensichtlich noch auf dem Schiff geklaut wurde – nichts zu machen, ausser ärgern und bei nächster Gelegenheit der Versicherung melden. Aufbruch in die Innenstadt von Buenos Aires. Das Wetter ist wunderschön und wir laufen – nach langen 5 faulen Schiffswochen – uns einen MuskelkaterJ Über 11 C° wird’s aber heute nie und abends geniessen wir in der Nähe ein üppiges und sehr gutes Abendessen.

Mi, 04.07.12       Der Tag des Dauerregens! Auf der Suche nach einer Poststelle werden wir von verschiedenen Einheimischen in der Gegend rumgeschickt – Erfolg gleich Null. Kurz vor 16:00h eilen Manfred und Beat zur Versicherung und kommen kurz darauf tatsächlich mit den erforderlichen Unterlagen zurück. Alle wollen raus aus der Stadt, also machen wir uns auf, um den Campingplatz „Bomberos Voluntarios“ ca. 70km nördlich, zu suchen. Feierabendverkehr, Dauerregen und Dunkelheit lassen das Unternehmen im Schlamm abseits jeglicher guter Strasse enden. Wir fahren etwas zurück und stellen unsere Autos auf einen Parkplatz bei einem Einkaufscenter in Escobar. Gottlob ist der Laden kurz vor 22:00h noch offen und es gibt doch noch was zwischen die Zähne.  Lula und Manfred verabschieden sich, da sie morgen sehr früh zu Lulas Haus in Uruguay fahren werden.

Do, 05.07.12       Kurz noch was einkaufen und weiterfahren zum PN ElPalmar. Viele km weiter nördlich und es ist immer noch kalt! Welch ein Genuss: Die erste Dusche seit unserer Ankunft am Montag! Erstmals richtig selber kochen (Spaghetti) – köstlich! Unser Auto steht nahe bei einem Nutria-Nest und abends besuchen uns 2 Dutzend dieser putzigen Tierchen. Es ist sternenklar und bitterkalt. Der Mond steht wie ein Lampion über dem Rio Uruguay.

Fr, 06.07.12        Erstmals konnten wir in Ruhe ausschlafen und erkunden die nähere Umgebung unseres Platzes einige Stunden zu Fuss. Irgendwie ist es abends noch etwas kälter.

Sa, 07.07.12        Aufstehen bei -3C°! Schnellstmöglich weiter nach Mercedes (Corrientes). Tagsüber wird es nun etwas angenehmer. Wir stellen uns auf den Camping Municipal, es scheint hier niemanden zu kümmern. Ausser einer relativ sauberen Toilette gibt’s keine Infrastruktur.

So, 08.07.12       Noch schnell tanken und weiter in den Norden nach Colonia Carlos Pellegrini. Bereits während der Fahrt und dann beim Eingang zum Naturschutzgebiet sehen wir viele Wasserschweine, Nandus und grosse Raubvögel. Nach den ersten 40km wird die Strecke allerdings zur Holperfahrt. Der Campingplatz ist ausserordentlich sauber und nach etwas „Aufforderung“ gibt’s zum Duschen sogar warmes Wasser. Hier – so ganz ohne Fremdlicht – ist der Nachthimmel atemberaubend. Als wir unser Bett runterlassen wollen, kommt uns alles entgegen. Die Knoten wurden an den Scharfen Hakenkanten durchgescheuert. Geflickt wird morgen…

Mo, 09.07.12      Morgens haben wir erfolgreich das Bett wieder hergestellt. Leider ist es ziemlich bewölkt! Obwohl wir uns ja vorgenommen hatten, nicht wieder so schnell ein Schiff irgendwelcher Art zu besteigen, lassen wir uns die Exkursion in der Lagune von Iberá doch nicht entgehen. Die hier (selten gewordenen) heimischen Tierarten konnten wir alle sehen: Viele Wasserschweine, Hirsche, Kaimane und unzählige Vogelarten. Es gefällt uns extrem gut hier!

Di, 10.07.12        Trotz Aussicht auf Regen nehmen wir die (bei Nässe unpassierbare) kürzere Route nach Apóstoles unter die Räder. Die Strecke ist eine echte Schlammschlacht und am Ende sehen unsere Autos farblich der Erde sehr ähnlich. Beat und ich wären auch beinahe im nassen Graben gelandet, der Untergrund ist wirklich Schmierseife. Auf dem Camping in Apóstoles müssen wir schnellstens eine Handreinigung vornehmen, ehe der ganze Schlamm überall zu Beton wird. Es war ein sehr anstrengender Tag und wir fallen völlig k.o. ins Bett.

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29.5. bis 2.7.2012 / Die Schiffsreise

Di, 29.5.12          Kurz nach 09:00 fahren wir zum Unikai/Schuppen 48. Nach nur kurzer Wartezeit dürfen wir mit unseren Autos aufs Schiff und die Kabinen beziehen. Es gibt sogar schon Lunch für uns. Inzwischen sind weitere Mitreisende dabei: Meinrad, der Dauercamper (der Sprache nach ein Ur-Bayer) und Lula, heute wohnhaft in Uruguay

Mi, 30.5.12         Kurz vor Mitternacht laufen wir bereits im Hafen von Antwerpen ein. Der Weg führt durch unzählige Meeresarme und am Ende durch eine Schleuse. Aufgeregt rennen wir von einem Ende des Schiffs zum anderen, um die hochgezogenen Brücken und die übrigen „kleinen“ Schiffe zu sehen, die mit uns die Schleusendurchfahrt teilen. Das Ende kriegen wir nicht mehr mit, das Schlafbedürfnis ist stärker.

Do, 31.5.12         Bei schönem aber kühlem Wetter werden unzählige Neuwagen, Schrottautos für Afrika und Container geladen. Der Landgang ist fehlgeschlagen, da kein Taxi verfügbar ist.

Fr, 01.6.12           Es regnet und ist merklich kühler. Wegen eines technischen Defekts bleiben wir leider noch bis Sonntag hier stehen.

Sa, 02.6.12          Zusammen mit Wolfgang und Christine unternehmen wir einen Landgang in ein kleines Dorf ca. 5km von hier. Es gibt einen Spar, der auch Bier, Wein und Whisky führt. Selbstverständlich gibt es einen Umtrunk in einem Restaurant, ehe wir zurück aufs Schiff müssen.

So, 03.6.12          Wir verlassen Antwerpen bei strömendem Regen noch vor Mitternacht.

Mo, 04.6.12        Bereits um 22:00 erreichen wir eine Schleuse zur Grimaldi-Anlegestelle in Le Havre

Di, 05.6.12          Es werden unzählige weitere Autos aufs Schiff gefahren und an einer weiteren Anlegestelle auch Container be- und entladen. Hier steigen noch die letzten fünf Mitreisenden aus Frankreich ein. Noch heute und bei Regen laufen wir aus in Richtung Ärmelkanal.

Mi, 06.6.12         Bei ca. 6m hohen Wellen durchfahren wir den Ärmelkanal. Das wird eine sehr unruhige Nacht. Gottlob sind wir alle seefest!

Do, 07.6.12         Es ist ziemlich stürmisch, kalt und regnerisch. Gegen Abend bessert sich das Wetter etwas und um 22:00 sind wir auf der Höhe von Coruña in Spanien.

Fr, 08.6.12           Die Temperatur ist hier schon eher nach unserem Geschmack, und auch das Meer beruhigt sich zusehends. Heute dürfen wir die Brücke besichtigen. Leider wird es auch früher dunkel, bereits um 21:30 ist finsterste Nacht und wir sind auf der Höhe von Casablanca in Marokko.

Sa, 09.6.12          Bei ruhiger See und angenehmen Temperaturen fahren wir heute bis auf Höhe Agadir.

So, 10.6.12          Bei etwas aufgewühlter See aber warmem Wetter fahren wir entlang der Küste von West-Sahara. 1 Stunde Wartezeit wegen Maschinen-Ausfall…

Mo, 11.6.12        Bei viel Dunst erreichen wir die Küste von Mauretanien. Bereits heute wird uns mitgeteilt, dass wir in Hafen von Dakar auf unsere Autos achten sollen.

Di, 12.6.12          Wir erreichen in den Morgenstunden Dakar, müssen allerdings auf See warten, da ein anderes Grimaldi-Schiff die Anlegestelle besetzt.

Mi, 13.6.12         Um 10:00 fahren wir zu unserer Anlegestelle im Hafen von Dakar. Im Gegensatz zu Antwerpen und Le Havre ist alles sehr eng und wirkt ziemlich chaotisch. Aber wie alles in Afrika funktioniert es „irgendwie“. Viele Autos werden von Bord gefahren und unzählige Container werden wiederum ge- und entladen. Für einen Landgang fehlen uns leider die Visa und für eine so kurze Zeit möchten wir kein Geld dafür ausgeben.

Do, 14.6.12         Bereits morgens um 04:00h beginnen sie, die Schrottautos mit „Anschiebehilfe“ vom obersten Deck mittels Kran aufs Festland zu befördern. Wir sind froh, dass wir überhaupt noch eine Zimmerdecke haben… Offensichtlich hat der Kapitän genug von Afrika und punkt 12:00 fahren wir bereits aus Dakar raus.

Fr, 15.6.12           Bei sehr ruhiger See und schönstem Wetter geht’s weiter südwestlich im Südatlantik.

Sa, 16.6.12          Das Meer verhält sich gottlob weiterhin ruhig, abends um 22:30 zeigt unser GPS die N/S-Koordinaten mit 0.00.00“ an, resp. Wir haben den Äquator soeben überschritten und befinden uns jetzt im Südatlantik.

So, 17.6.12          Ein weiterer ruhiger, ereignisloser Tag bei ruhiger See.

Mo, 18.6.12        Das Meer ist etwas aufgewühlt und es weht ein kräftiger Wind. Wir sind am Morgen noch ca. 400 km von der brasilianischen Küste (Receife) entfernt, bis Vitória sind es allerdings noch etwa 1‘200 km. Heute Nacht werden wir unsere Uhren um die letzte Stunde von insgesamt 5 Std. zurückstellen.

Di, 19.6.12          Morgens befinden wir uns auf der Höhe von Salvador, allerdings immer noch über 400 km von der brasilianischen Küste entfernt. André Meier hat die ihm eigene Weise ein Mail geschrieben, wir sind ja froh um jede Abwechslung.

Mi, 20.6.12         Etwa um 10:00 haben wir erstmals das brasilianische Festland bei Vitória sehen können. Das Einlaufen ist extrem faszinierend: Unter einer hohen Autobrücke in einen engen Meeresarm, der gesäumt ist von Stadtteilen und Felsformationen. Wir schauen dem Treiben im Hafen zu und checken nachher einige Male, ob unser Auto noch unangetastet ist.

Do, 21.6.12         Bis in die frühen Morgenstunden (ca. 05:00) werden Autos unter grossem Lärm entladen. Eigentlich wären im Schiffsinneren max. 20khm zulässig, die donnern jedoch mit dem maximal möglichen Tempo und mit quietschenden Reifen herum, als ob es nichts Schöneres gäbe. Um 13:30 verlassen wir bereits wieder Vitória.

Fr, 22.6.12           Bei einem unglaublichen Tropengewitter haben wir frühmorgens Rio erreicht und als wir richtig aufwachen, hat das Schiff bereits angelegt. Erst nachdem sich die Wolken gelichtet haben, sind Zuckerhut und Corcovado zu erkennen. Nachmittags gehen wir zwei endlich mal wieder an Land. In der kurzen Zeit können wir ja nicht viel unternehmen, aber die zwei Caipiriñhas mitten in Rio waren die besten unseres Lebens! Nach einem langen Fussmarsch und einer Shuttletaxi-Fahrt sind wir um 16:00 bereits wieder auf dem Schiff.

Sa, 23.6.12          Die Ausfahrt bei wunderschönstem Wetter ist spektakulär. Corcovado, Zuckerhut und auch die Copacabana zeigen sich von der besten Seite. Die Fahrt weiter südwärts wird immer ruppiger und die Temperaturen fallen zusehends. Irgendwann spätnachts erreichen wir Santos bei Sao Paolo.

So, 24.6.12          Ein unglaublicher Lärm weckt uns frühmorgens brutal auf. Gottlob können wir uns nochmals umdrehen und weiterschlafen. Da wird jeweils so eine 80 Tonnen-Ladung raus- und wieder reingefahren, was jeweils das ganze Schiff erzittern lässt. Am Abend verlassen wir Santos, es ist um 17:30 bereits dunkel.

Mo, 25.6.12        Bei wunderschönstem Wetter sind wir unterwegs nach Montevideo, es ist aber schon merklich kühler. Im Verlaufe des Tages wird nun auch das  Wetter zusehends schlechter und der Wind frischt auf. Erst gegen Abend lichten sich die Wolken wieder etwas.

Di, 26.6.12          Wir sind immer noch unterwegs und erreichen spätnachts den Hafen von Montevideo.

Mi, 27.6.12         Ein bitterkalter Wind weht uns morgens auf dem Schiffsdeck um die Ohren – ein erster Temperatur-Tiefpunkt auf dieser Reise. Die Wolkendecke lichtet sich zusehends und wir schauen uns am Nachmittag Montevideo an. Es gefällt uns wirklich gut hier, auch das mit den Verkehrsrowdies hält sich in Grenzen.

Do, 28.6.12         Bewölkt! Nachmittags versuchen wir uns erstmals im Internetcafé auf dem Hafengelände. Endlich mal die Mailbox checken. Leider können wir unsere eigene Homepage nicht öffnen, dieses Problem müssen wir in Buenos Aires klären. Dafür kriegen wir die erste Skype-Verbindung mit Heiri! Am Nachmittag beginnt es tatsächlich zu regnen und wir kehren schnellstens zurück aufs Schiff.

Fr, 29.6.12           Niemand sagt uns, wie’s nun weitergeht. Die Offiziere scheinen uns tunlichst aus dem Weg zu gehen. Jedenfalls ist die Rampe am Morgen schon oben…  Gegen Abend verlassen wir den Hafen von Montevideo, nur um ein paar km südöstlich irgendwo im Meer rumzudümpeln. Wir wissen nicht, wann genau wir nun Buenos Aires anfahren werden.

Sa, 30.6.12          Wir liegen weiterhin weit im Meer draussen vor Montevideo, immerhin kommt heute der Pilot von Buenos Aires an Bord – ein Lichtblick! Eine unserer Mitreisenden wird heute 60, was wir abends zu sechst (zu) ausgiebig feiern.

So, 01.7.12          Am Morgen dümpeln wir nach wie vor rum, abends geht’s dann endlich weiter. Spätabends teilt uns der Messmanmit, dass wir dann bitte anderntags am Morgen die Kabine räumen sollen… Wir haben nach wie vor keine Info, ob und wann die uns rauslassen.

Mo, 02.7.12        Offensichtlich sind die französischen Mitreisenden informiert, dass wir HEUTE rausdürfen. Wir räumen schnellstens die Kabine und packen alles ins Auto. Leider erst um 16:00 h müssen wir uns für die Zollbehörden bereithalten. Diese tauchen jedoch erst auf unser heftigstes Nachfragen endlich auf – um 17:00 h. Plötzlich geht alles sehr schnell: Erst kriegen wir die Pässe, müssen alle gemeinsam vom Schiff runterfahren, dann draussen in einer Reihe aufstellen und hinter der Polizei herfahren – raus aus dem Hafengelände. Ohne weitere Kontrollen und vor allen Dingen ohne Autoversicherung! Alle Infos, die wir hatten, waren für die Katz! Gottlob hat Wolfgang von Deutschland bereits etwas organisiert und Lula verhandelt telefonisch für uns die Versicherungen aus. Wir finden einen Parkplatz in einer ruhigen Gegend und die Männer begeben sich eilends per Taxi zur Versicherungsagentur. Wolfgang erhält seine Unterlagen sofort, wir anderen müssen allerdings noch 2 Tage warten.  Es bleibt uns nichts Anderes übrig, als hier am Strassenrand zu übernachten. Unsere beiden Handys sind ausgestiegen und so können wir auch unseren Kontakt hier – Jorge Sicilia – nicht mehr erreichen.

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Bis zur Einschiffung

20.5.12  65. Geburtstag von Beat mit einem eher einfachen Abendessen gefeiert

21.5.12  Abstecher nach Heidelberg, da der Touchscreen unseres Toughbooks nicht mehr funktioniert und wir noch 3 Tage (!) Garantie haben, Weiterfahrt nach Düsseldorf zu Baerchens an die Hörderstrasse 23, Aufenthalt bis am 25.5., da das Schiff nun erst am Dienstag, 29.5. (statt am 25.5.) auslaufen wird

26.5.12  Abfahrt um 10:00 nach Hamburg (etwa nach 2 Stunden haben wir bemerkt, dass wir den Düsseldorfer-Hausschlüssel mitgenommen und kein Geld für die Parkbusse aus Heidelberg dagelassen haben), Ankunft auf dem Wohnmobil-Hafen um 16:30 (Ecke Süderstrasse/Grüner Deich)

So, 27.5.12  Stadtrundfahrt und Hafenbummel in Hamburg, den Wohnungsschlüssel können wir nicht zurücksenden, da am Pfingstwochenende keine Poststellen geöffnet sind

Mo, 28.5.12 Ausschlafen und packen für die Schiffsreise, abends lernen wir erstmals Mitreisende kennen: Wolfgang und Christine Meyer aus Berlin.

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Kurz vor der Abreise

28.4.12 Abschiedsfest bei uns zu Hause auf der Terrasse für Familie und Freunde, Aufräumen mit Hilfe von Ceo am folgenden Sonntag
30.4.12 Letzter Arbeitstag von Rita, Handshaking in der Firma (anschliessend war ich 3 Tage krank)
03.5.12 Letzter Arbeitstag und Verabschiedung in die Pensionierung von Beat
05.5.12 Hochzeit von Philipp mit Apéro auf unserer Terrasse
06.5.12 Brunch bei Ceo Benedetti (dauerte bis Sonntag, 03:30 Uhr!)
ab 07.5.12 Wohnung räumen, packen, entsorgen
13.5.12 Auto völlig ausräumen und neu packen
16.5.12 Züglete in einen Keller am Libellenrain in Luzern und Entsorgen von 1,2 Tonnen alter Möbel, putzen der leeren Wohnung, Übernachtung bei Leuthard’s
17.5.12 Auto weiter einräumen, weiterputzen, zweite Übernachtung bei Leuthard’s
18.5.12 Um 10:00 die Wohnung abgeben und den Fiat Stilo verkaufen, den Rest ins Auto packen, Abends „Henkersmahlzeit“ im Doorzögli mit Meier’s, Übernachtung bei Meier’s
19.5.12 Abfahrt um 11:00, Ankunft im 15:40 in St. Martin in der Südpfalz

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