Unterwegs – nach einer wahrlichen Berg- und Talfahrt ins und durchs Nichts – suchen wir im Wallfahrtsort „Difunta Correa“ eine Bleibe – angesichts tausender Wochenendausflüglern lassen wir das dann aber doch bleiben. Kurz danach: Wieder eine Früchte-Kontrolle! Nach der mässigen Auskunft über vorhandene Campingplätze in der Touristeninformation in San Juan bleibt nichts Anderes übrig, als aus der Stadt bis Rivadavia rauszufahren. Auch hier dasselbe Bild: Eine wunderschöne Anlage mit schmutziger und heruntergekommener Infrastruktur. Offensichtlich fehlt rundum das Geld für Investitionen!
Ein Motocross-Fahrer findet dort Gefallen an unserem Auto und lädt uns kurzerhand in sein Hotel „Posada Olivar“ in Chacras de Coría ein. Die Strecke nach Mendoza führt mitten durch die Wüste, wären da nicht die Berge und die leuchtend frühlingshellgrünen Trauerweiden, man wähnte sich in der Sahara! Eine Grossdemo versperrt uns dann in der Stadt den Weg zum „Camping Suizo“ und nach einem 20 km langen Umweg finden wir heraus, dass dieser geschlossen ist! Es ist schon spät und auf einem nahe gelegenen Platz stellen wir uns direkt neben den Pool. Hier war eine Fussballmannschaft am Werk – es ist grausig schmutzig…
Nächster Morgen: Sofort auf ins Hotel Posada Olivar in Chacras de Coría! Hier erwartet uns ein wahres Paradies mit riesigem und beheiztem Zimmer, wunderschöner Parkanlage mit Olivenbäumen und vielen weiteren blühenden Pflanzen – wir können’s kaum fassen!
In der 4×4-Werkstatt von Claudio Ruiti (Godoy Cruz, Montecaseros) werden alle Filter und das Öl ausgewechselt, ansonsten ist unser Chateau in bester Verfassung. Leider beginnt es zu regnen. Der wunderschöne Campingplatz in Lujan wird ausserdem gerade extrem grosszügig bewässert und steht zu ¾ unter Wasser. Wir fahren darum direkt auf ein betoniertes Korbballfeld.
Auf dem Weg nach San Rafael geraten wir schon wieder eine Früchte-Kontrolle! Im Valle Grande stellen wir uns auf den Platz „El Sauce“, wunderschön direkt am Wildbach gelegen – vor dem wir nur durch einen 50cm hohen Damm geschützt sind. In der Nacht beginnt es dann heftigst zu regnen. Das Trommeln aufs Autodach und das Rauschen des Bachs sind dann doch etwas zu viel des Guten… Am Morgen steht dann auch reichlich Wasser auf dem Platz und wir verlassen den Ort fluchtartig! Im Ort San Rafael finden wir nach viel Rumfragen und im Regen rumlaufen endlich wieder mal einen Gashändler, der unsere leere Flasche füllt (Av. Rodolfo Iselin 77).
Es regnet gnadenlos weiter bis wir in Malargüe ankommen. Da unsere gesamte Frotteewäsche patschnass ist, nehmen wir uns in der Hospedaje Keo Ken ein Zimmer. Wenigstens gibt’s hier WiFi und wir können selber kochen und unsere Fleischvorräte aufbrauchen. Nur noch 300 km bis zum Rio Colorado und somit Patagonien, wo uns eine Fleisch- und Früchtekontrolle erwartet. Anderntags öffnet sich die Wolkendecke und wir verbringen noch einen Tag in Malargüe auf dem schönen Camping Municipal mit guter Infrastruktur.
Weiter an der Ruta 40 übernachten wir in Chos Malal und Zapala auf dem Campings Municipales, beide Plätze tiptop! Wir verlassen die Ruta 40 und fahren durch das traumhafte und einsame Flusstal des Rio Aluminé nach Junin de Los Andes (Dear Jose, thanks for these Tip). Der von unserem Firestone-Buch gepriesene Camping Isla ist nur noch eine Ruine, dafür finden wir gleich gegenüber auf dem Camping „Laura Vicuña“ etwas Schönes, hier gibt’s sogar in den Sanitarios eine Heizung (und darüber haben wir vor ein paar Tagen noch gewitzelt)! Auf der Rundfahrt durch den traumhaft schönen Parque Nacional Lanín gibt es am Lago Huechulafquen zwar einige traumhafte Campings, es ist aber heute extrem windig und kalt, obendrein schliesst sich wieder mal die Wolkendecke. Da zieht es uns nochmals nach Junin zum beheizten Baño:)
Weiter Richtung Süden, in San Martin de Los Andes, müssen wir leider erfahren, dass die Cam-pingplätze erst im November öffnen, vielleicht hat gemäss Touristeninformation einer offen… und diesen einen haben wir gefunden: Camping „Los Amigos de la Naturaleza“. Ein traumhaft schöner Rasenplatz und ein Paradies für Vogelkundler (wozu wir auch schon mutiert sind…) Der Besitzer eilt schleunigst herbei und putzt wie wild die Sanitarios. Haben wir wieder ein Schwein! In Villa la Angostura bleiben wir anderntags noch eine Nacht auf dem tadellosen Camping Unquehue, wo es plötzlich merklich kühler wird und obendrein nachts zu regnen beginnt.
Entlang der „Ruta de los site Lagos“ fahren wir gegen Süden in die „Argentinische Schweiz“ nach San Carlos de Bariloche und nisten uns bei den netten Leuten in der warmen Stube der Hostería Güemes ein. Das ist vielleicht ein Sch…wetter hier, sehr windig, regnerisch und ziemlich kühl. Und die Aussichten für die nächsten Tag sind gelinde gesagt katastrophal… Am ersten Tag in Bariloche gönnen wir uns abends ein Käsefondue aus der Kupferpfanne – das schmeckt richtig spitze! Der zweite Tag ist noch etwas trüber und bis spät in den Nachmittag hinein regnet es pausenlos. Die Landschaft mit den verschneiten Bergen, die blühenden Pflanzen und der kühle Wind erinnern uns ganz stark an Zuhause im April:)) Riesige Busse mit Skiklubs fahren durch die Stadt, was uns bei uns nicht gerade Begeisterungsstürme entfacht… Am dritten Tag (bei Schneeregen) raffen wir uns auf zu einer Fahrt durch den Parque Nahuel Huapi nach „Colonia Suiza“ und schauen uns auf dem Rückweg den 6 Sterne-Tempel Llao-Llao von weitem an. Siehe da: Plötzlich kommt doch endlich mal die Sonne raus. Es ist allerdings bitterkalt.
Die Fähre von Puerto Natales nach Puerto Montt (Chile) haben wir für den 4. Dezember von hier auch schon gebucht!
Es gab übrigens bei den Einfahrten in die Provinzen Neuquén und Rio Negro weder Fleisch- noch Früchtekontrollen!