1. bis 14. Oktober 2012 / Puerto Madryn bis Rada Tilly

Am Montag, 1. Oktober suchen wir voller Zuversicht erneut die Defender-Werkstatt in der Av. Colon 772 auf. Die Ersatz-Vakuumpumpe ist natürlich noch nicht eingetroffen, hätte uns auch extrem überrascht! Dafür kriegen wir – problem- und umstandslos – in der Nähe (Av. Estivariz 1126, Oxigeno Patagonia SRL) unsere Gasflasche gefüllt. Die kurze Strecke bis zum Einkaufszentrum und zurück auf den ACA Campingplatz schaffen wir auch mit ein wenig Ölverlust. Als Extra-Bonus sind wir übrigens seit heute Mitglieder des Land Rover-Club Argentina und dürfen unser Auto mit diversen neuen Aufklebern (u.a. „Land Rovers of Switzerland) schmücken. Selbstverständlich sind wir ans Internationale Land Rover-Treffen vom kommenden Wochenende eingeladen, welch eine Ehre! Jorge y Léo: MUCHAS GRACIAS!
Und dann endlich: Am 4. Oktober – nach einer Woche Wartezeit – wird die neue Pumpe eingebaut: Alles ist wieder in Butter! Wir haben uns so auf die Peninsula Valdes gefreut – also brechen wir sofort auf. Die 100 Pesos Eintritt pro Person sind zwar happig, lohnen sich jedoch allemal: Kaum in der Bucht von Puerto Pirámides angekommen, sehen wir schon die ersten Wale aus dem Wasser springen. Für heute reicht‘s noch, die Seelöwenkolonie in der Nähe des Dorfes und die 10 km entfernte Punta Pardelas aufzusuchen: Die Wale tauchen nur etwa 20 Meter vom Ufer entfernt aus dem Wasser! Wir können uns nicht von diesem Anblick trennen und bleiben mit dem Chateau gleich vor Ort zum Übernachten. Die Wale sagen gute Nacht und lugen auch am anderen Morgen wieder neugierig aus dem Wasser.

Es bleibt genug Zeit, um die tierreichen Stellen auf Valdes zu besichtigen: Die Kolonie der putzigen Magellan-Pinguine und die Seelöwen bei Punta Caleta und auf einer kleinen Wanderung die eindrücklichen, fetten See-Elefanten bei Punta Cantor. Wir sind restlos begeistert! Während der Rückfahrt nach Puerto Madryn sind immer wieder elegante Guanakos – wild lebende Verwandte der Lamas auszumachen…Hasta luego, Peninsula Valdes!

 

Auf dem Camping reicht es noch knapp für eine Dusche, ehe wir zum Essen mit dem Land Rover Club aufbrechen.  Viele tolle Menschen, Langusten Salat, Chicken-Eintopf und Wein – wir fühlen uns pudelwohl und aufgenommen in der Land Rover-Familie! Das morgige Asado irgendwo an einer Playa lassen wir uns nicht entgehen. Die Anfahrt mit ein paar sehr knackigen Hindernissen geht erst durchs Gelände einer Estanzia ans Meer runter und dann kilometerweit einen menschenleeren Kiesstrand entlang. Unser Auto mit Wohnkabine wiegt immerhin 3,5 Tonnen und ist nicht ganz so einfach zu fahren, wie die kleinen, schnittigen Defender. Aber bis auf ein einziges Mal (wir müssen aus dem weichen, tiefen Kies gezogen werden, weil der vor uns zu langsam fährt) bewältigt Beat die Strecke weltmeisterlich. Die hätten das uns nicht wirklich zugetraut! Nach einem gemütlichen Nachmittag mit Schaffleisch-Asdao geht’s wieder zurück, noch viel länger den Strand entlang. Dank Ebbe kann Beat die tiefen Kiesbetten fast immer direkt an der Wasserlinie umfahren, da es dort zwar ruppig aber felsig ist. Erst am Ende kommt die „Abschlussprüfung“: Vom Strand weg eine extrem steile Sandpiste hoch. Jeder fährt einzeln, wird von unten angewiesen und kriegt von oben Applaus: Auch das schafft Beat mit Bravour (die stehen schon mit Bergematerial bereit…). Jorge – Organisator und Jefe – zeigt‘s allen, indem er den Hügel rückwärts hochfährt – das sind vielleicht Fans hier! Wir sind stolz, an diesen beiden Tagen Mitglieder der Land Rover-Familie gewesen zu sein – so was kommt wohl kaum je wieder!

Bericht vom Landrover Club Argentinien

Nächste Station ist die Pinguin-Kolonie von Punta Tombo: Massenweise Touristen (Kinderparadies) und ein happiger Eintritt. Man kann hier die Pinguine aber wirklich aus nächster Nähe beobachten. Wo übernachten heute? Einfach mal losfahren, und siehe da: Beim Leuchtturm von Cabo Raso finden wir erneut ein Traumplätzchen direkt am Strand. Selbst die Temperaturen sind hier absolut in Ordnung. Allerdings reisst uns nachts der patagonische Küstenwind aus dem Schlaf und wir müssen eiligst das Bett umbauen, um das Dach schliessen zu können.

Weiter im Süden statten wir der Halbinsel Cabo dos Bahias einen Besuch ab: Jede Menge Pinguine – ohne Eintritt! Wer die Tiere in aller Ruhe aus der Nähe studieren möchte, sollte diesen Platz unbedingt vorziehen. Es ist wirklich megaschön hier und an die patagonischen Windstärken gewöhnen wir uns auch langsam. Der Campingplatz in Camarones liegt direkt am Hafen und bietet windgeschützte Plätze inklusive sauberer Infrastruktur – perfekt!
Durch das Land Rover-Meeting sind wir gar nicht dazu gekommen, unseren Hochzeitstag zu feiern – geht gar nicht!

Auf Empfehlung von Jorge fahren wir zur ehemaligen Estanzia Bahia Bustamante. Früher arbeiteten hier über 500 Gauchos, heute ist sie vor allem Hostería und stellt nebenbei Produkte aus Algen her. Es ist zwar sehr teuer, aber wir leisten und mal diesen Luxus für 2 Nächte. Auf der Rundfahrt über die kleine Halbinsel ist sogar ein einsames Seelöwen-Paar zu entdecken. Einsame Spitze ist aber die Bootstour des nächsten Tages – zusammen mit einem Schweizer, der mit seiner argentinischen Frau in Buenos Aires lebt und einem Paar aus Trinidad. Wir sind fasziniert von verschiedenartigen Kormoranen, Albatrossen, sogar endemischen Vogelarten, weiteren Magellanpinguinen und einer riesigen Seelöwenkolonie. Und das Diner: Unter anderem ein Eintopf mit Guanaco-Fleisch –sehr zu empfehlen!

Am Freitag, 12.10., reisen wir weiter südwärts nach Rada Tilly, einem schicken Villenvorort der Öl-Hafenstadt Comodoro Rivadavia. Immerhin werden in dieser Umgebung 30% des argentinischen Erdölbedarfs gefördert. Da die Wäscherei völlig überlastet ist, müssen wir leider bis Dienstagabend warten. Also eine erneute Reisepause!

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