15. bis 31. August 2012 / Über den Paso de Jama nach San Pedro (CHL) bis Parque Nacional Ischigualasto (ARG)

Heute um punkt 07:00 Uhr aus dem warmen Bett und rechtzeitig ab zum Paso de Jama. Kurz nach Purmamarca steigt die Strecke in atemberaubenden Serpentinen bis auf 3‘500 m Höhe an, danach weiter über einem Damm durch die Salinas Grandes, wo noch primitiver Salzabbau betrieben wird und weiter durch die Wüste nach Susques. Es geht sanft weiter bergan, bis wir den argentinischen Zoll und die Tankstelle auf 4‘200 m erreichen. Von nun an geht die Strecke durch den faszinierenden chilenischen Teil des Altiplano zum höchsten Punkt des Passes auf 4‘900 m! Vielfarbig schimmernde Salare, freistehende – bis 30 m hohe – Felsfinger, Vicuñas und nach einiger Zeit der Anblick des Vulkans Licancabur rauben uns fast den Atem. Auf den letzten 40 km ist noch der schnurgerade – nicht bremsenschonende – Abstieg hinunter auf 2‘400 m nach San Pedro de Atacama zu bewältigen.

Die chilenische Grenzabfertigung ist gleich beim Ortseingang und geht schnell und problemlos vor sich. Das Auto wird allerdings gründlich nach frischen Lebensmitteln durchsucht. In der Takha Takha Lodge mit Campingmöglichkeit stellt sich wieder mal heraus, dass für kleine Wohnmobile kein Platz ist (wieder nur Zeltli), also stellen wir uns halt für diese Nacht auf den Parkplatz. San Pedro ist übri-gens ganz schön teuer und sehr touristisch. Trotzdem stürmen wir einen Bankomaten und leisten uns heute als Bonus für diesen wunderschönen Tag eine Mega-Pizza.
Anderntags finden wir die Eco-Lodge „Los Abuelos“, mit superschönem Stellplatz, Blick auf den Vulkan Licancabur und neuen, sauberen sanitären Anlagen. Im Dorf buchen wir noch eine Tour zu den Tatio-Geysiren (4‘300 m), wo es nachts bis -15C° wird und wir aus diesem Grund – auch unserem Auto zuliebe – nicht übernachten möchten. Wir haben einen Neuseeländer kennengelernt, dem da oben sämtliches Wasser IM Auto gefroren ist…
Am 17. August stellen wir also den Wecker für 04:00h und stehen punkt 05:00 zur Abholung bereit. Nur hat Chile eine Stunde später… Erst als der Guide nach langer, eiskalter Wartezeit vorfährt und wir ihn zur Begrüssung anknurren, sieht Beat an der Auto-Uhr die Chile-Zeit… Genau bei Sonnenaufgang erreichen wir dann die Hochebene mit den Geysiren, deren Anblick uns die bittere Kälte schnell vergessen lässt. Es raucht uns sprüht aus vielen Erdlöchern und wir wissen bald nicht mehr, wo zuerst hingehen. Der Ausflug hat sich mehr als gelohnt, am Ende gab‘s sogar ein Frühstück! Der nachmittägliche Sandsturm nimmt uns heute jegliche Sicht und somit jede Lust auf weitere Unternehmungen.

Am nächsten Tag sehen wir endlich die Vulkane wieder und fahren zur Laguna Chaxa um Flamingos zu beobachten, danach zu den Ruinen von Aldea del Tulor und weiter zu den imposanten Felsformationen und Dünen ins Valle de la Luna. Als Bonbon leisten wir uns heute ein geniales Abendessen. So ein tolles Fischgericht hatten wir noch nie!

Jetzt noch einen Tag lang Schrauben anziehen, waschen und putzen. Abends reicht es noch für eine Wanderung zur riesigen Inka-Festung Pukara de Quitor, von wo man eine gewaltige Aussicht auf San Pedro, die Atacama und die umliegenden Vulkane hat. Noch schnell ein Grillfeuer für Steaks und Kartoffeln und ab ins Bett.
Wir wollen die Route über den Paso de Jama unbedingt nochmals fahren, da es von der anderen Seite nie gleich aussieht. Auch sehr empfehlenswert! In Purmamarca gönnen wir uns ein geniales Lama-Filet und eine Übernachtung, ehe wir in Yala (Eugen war leider nicht anwesend) endlich bis spätnachts unsere Fotos auf die Homepage laden können. Am nächsten Tag nochmals Fotos hochladen, einen Reisebericht posten und ab nach Salta.
Der Zwei-Sterne-Campingplatz entpuppt sich leider als ziemlich heruntergekommen, aber wenigstens sind Duschwasser und Luft sehr warm.
Wir wollen unserem braven Auto hier etwas Service angedeihen lassen. Die Einfahrt der ersten Servicestation ist jedoch zu niedrig für unser Chateau und an zwei weiteren Orten betrachten die Mechaniker den Motor dermassen ratlos und suchen obendrein den Dieselfilter an der falschen Stelle , so dass wir dieses Unternehmen sofort vertagen. Es ist heiss heute!
Der dritte Tag zeigt sich extrem kühl und bewölkt, bei uns wäre das wohl ein Wintereinbruch. Die richtige Zeit, um ein paar dringende Besorgungen zu erledigen. Nur die 12V-Leuchtstoffröhren sind offensichtlich in Argentinien nicht aufzutreiben…
Vor der Weiterfahrt nach Cafayate tanken wir noch schnell… und lassen den Tankdeckel liegen. Leider bemerken wir das erst 80km weiter in Viñas. Besser nochmals zurückfahren, als diesem Teil dann auch noch hinterher rennen. Gottlob – der Tankwart hat den Deckel aufbewahrt! So sind wir etwas zu spät dran, um die Sehenswürdigkeiten in der Quebrada de las Conchas zu bewundern. Der Campingplatz „Luz y Fuerza“ in Cafayate hat dafür Agua caliente. Hier lernen wir auch die Basler Kudi und Michèle kennen und kriegen ein paar heisse Tipps für Argentinien und Chile. Leider ist Rolf wohl am Feiern seines 50. Geburtstages, wir kriegen leider keine Antwort auf unsere SMS. Es lohnt sich übrigens sehr, die Felsformationen in der Quebrada zu besuchen, auch wenn man dafür – wie wir – 40km zurück fahren muss!
Die Reise führt uns nun weiter auf der berühmten Routa 40. Die Ruinen und die äusserst tragische Geschichte der Kilmes-Indianer (im Dorf Quilmes), das als eines der letzten Völker von den Spaniern besiegt wurde, sind unterwegs einen Abstecher wert. Abends quartieren wir uns auf dem Campingplatz „El Molino“ in Londres ein.

Die nächste Station ist Chilecito, dort leisten wir uns ein Zimmer und den (günstigen) Wäsche-Service des ACA-Hotels.
Etwa 200km südlich im Talampaya-Nationalpark (Früchte-Kontrolle!) müssen wir zu unserem Leidwesen eine geführte Tour mitmachen, da Selbstfahren hier nicht erlaubt ist. Beat kriegt hier übrigens seinen ersten Senioran-Rabatt! Natürlich bleibt uns zu wenig Zeit, um all die Naturschönheiten im Cañon zu bewundern, sagenhaft ist’s aber natürlich trotzdem. Anderntags, am 31. August, fahren wir noch in den Parque Ischigualasto. Wir können eben schnell den Wagen parkieren, als wir zu einer Exkursion aufgefordert werden, die gleich starten wird. Kurz entschlossen machen wir natürlich mit. Die Farben und Felsformationen hier sind wirklich unglaublich. Hier können wir zwar selber fahren, müssen uns aber einem Konvoi anschliessen. Zwei Kleinbusse, 4 PW’s … und wir… das sind leider ein paar Touristen zu viel. Aber wir machen das Beste draus und fotografieren, was das Zeug hält. Übernachten können wir – wieder mal ganz alleine – auf dem Platz gleich beim Restaurant. Gegenüber der letzten Nacht – wo sich zwei Schullager gleichzeitig eingefunden hatten – ist es extrem ruhig. Einzig zwei Füchse sagen uns hier „Gute Nacht“.

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