11. bis 20. Juli 2012 / Posadas bis San Ignacio

Mi, 11.07.12       Heute bloss kein Schlamm mehr! Erst mal nach Posadas zum Einkaufen. Wir begnügen uns mit einer Übernachtung in San Ignacio, wo wir endlich mal in Ruhe Mails schreiben und vor allen Dingen mal Wäsche waschen können. Unterwegs lernen wir Hans-Jörg und Maria Kühni kennen – mit Berner Kennzeichen! Die beiden sind bereits seit 2 Jahren in Südamerika unterwegs, 6 Monate davon in Brasilien, wovon sie extrem begeistert sind.

Do, 12.07.12       Heute mal zu Fuss – nämlich zur Jesuiten-Reduktion von San Ignacio. Die Ruinen sind noch nicht mal 200 Jahre alt, der Urwald hat sich aber sein Territorium zurückerobert, so dass die Gemäuer aussehen, als wenn sie 800jährig wären. An der Ecke gegenüber des Einganges gibt’s übrigens die besten Empanadas! Nachmittags erkunden wir zusammen mit Wolfgang und Christine einen in der Nähe liegenden kleinen Park namens Teyu Cuaré, der eine riesig schöne Aussicht auf den Rio Paraná bietet.
Fr, 13.07.12        Es gibt nur die kleine Strecke nach Oberá zurückzulegen. Unterwegs besichtigen wir noch die kleinere Jesuiten-Reduktion in Santa Ana und das „Kreuz von Santa Ana“ mit Schmetterlingshaus.  Als wir den Campingplatz erreichen, bietet sich uns das seltsame Bild vieler Wohnmobile. Ein Camper-Verein feiert sein jährliches Treffen. Ans abendliche Festmahl mit Musik und Gesang werden wir kurzerhand eingeladen – war  echt lustig, wie die hier ihre gängigen Lieder zum Besten geben!

Sa, 14.07.12        Gestern haben wir den Arg.-CH Doppelbürger Richard kennengelernt, der uns in bestem Schweizerdeutsch über so einiges aufgeklärt hat. Heute klopft er punkt 08:00 mit einem Versüecherli Mate-Tee an, der ist zwar etwas bitter, schmeckt uns aber echt gut. Weiter geht’s heute über die Sierra de Misiones zu den Moconá-Fällen. Zu Beats Verdruss ist die gesamte Strecke heute geteertJ Der Campingplatz ist genial!
So, 15.07.12       Die Moconá-Fälle sind 3 km lang, also die längsten der Welt. Allerdings sind diese bei Hochwasser nicht zu sehen. Morgens besteigen wir ein spezielles Boot, welches uns ganz nah ans tosende Wasser heranbringt – Beat und ich in etwas exponierter Lage werden seeeehr nassJ Während des anschliessenden 2stündigen geführten Fussmarsches durch den Dschungel erklärte uns die Führerin vieles über die einheimische Flora und Fauna (Fauna war extrem spärlich). Ach ja, natürlich rufen wir heute Susanne an und gratulieren zum Geburi!

Mo, 16.07.12      Bewölkt, leichter Nieselregen – und schon wieder eine Schlammpiste. Die Fahrt durch den Parque Iguazú ist äusserst tückisch, da der festgefahrene Lehm sehr rutschig ist. Zu Fuss hätten wir uns auf jeden Fall mehrmals hingesetzt. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 15kmh schaffen wir die Durchquerung heute nicht, gottlob lassen und die Guardia Parque vor dem Eingang zur Station übernachten.
Di, 17.07.12        Nachts hat es noch etwas geregnet, es scheint aber aufzuklaren. Also rutschen wir die restlichen 25 km weiter und fahren direkt zu den Iguazú-Fällen. Wir hatten uns ja schon auf viele Touristen eingestellt, was uns dann erwartet ist jedoch des Guten zuviel! An jeder Aussichtsplattform müssen wir uns durchkämpfen und auf den Fusswegen und Stegen geraten wir immer wieder in Stausituationen. Wenigstens ist das Wetter inzwischen sehr gut und wir lassen das mal über uns ergehen. Auf dem Camping Américano Erholung und eine heisse Dusche.

Mi, 18.07.12       Wir setzen über nach Brasilien, um die Fälle von da zu besichtigen – und kriegen versehentlich einen Salida-Stempel… Dort wieder 45 Min. anstehen und nochmals Eintritt bezahlen (gestern hatten wir für 2 Tage bezahlt), das ist nun doch zuviel. Wir verabschieden uns von Wolfgang und Christine, die nach weiter in Brasilien unterwegs sein werden und fahren zurück zur Grenze (vorher noch zum sehr lohnenden Duty Free-Shop!). Nach einem kurzen Disput wegen des falschen Stempels sind wir wieder in Argentinien. Übernachtung ist heute in Eldorado auf dem Municipal Camping im Parque Schwelm. Wunderschön gelegen, leider ohne Infrastruktur.
Do, 19.07.12       In der nächstgrösseren Stadt Puerto Rico finden wir endlich-endlich einen Gashändler, der uns was verkaufen will. Wir hatten an unzähligen Tankstellen und in vielen Geschäften gefragt, ganz so einfach ist das aber hier nicht! Wir verfügen nun wieder über zwei volle Gasflaschen! (An der Nebenstrasse zur RN12 ca. 300m vor der Ortseinfahrt links:  Mario Gas). Auf unserer Super-Strassenkarte (Firestone-Buch) finden wir einen weiteren Wasserfall, an dem wir nicht einfach vorbeifahren können: Saltos del Tabay (kurz vor Jardín América). Eine richtige Idylle, dieser Platz. Es wird aber heftig gebaut und in einem Jahr wohl auch vertouristisiert (gutes Wort, gällid…). Wegen den Bauarbeiten entfällt leider auch die heisse Dusche und für Gletscherwasser sind wir einfach nicht mutig genug.

Fr, 20.07.12        Ein weiterer Erfolg:  In einer Waschanlage wird unser Chateau endlich vom getrockneten Schlamm befreit. Kurz entschlossen begeben wir uns nochmals ins Hospedaje El Descanso in San Ignacio. Mal wieder duschen – und was tut die gute Hausfrau? Sie wäscht natürlich Wäsche. Bei diesem schönen, warmen Wetter geht das Trocknen auch bedeutend fixer als letztes Mal. Ach ja, und dann wieder mal Berichte schreiben, Mails beantworten usw. Uns wird bewusst, dass wir noch nicht mal drei Wochen im Land sind und ganz Misiones schon abgegrast haben. Da werden wir wohl noch etwas Reisetempo zurücknehmen müssen…

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