Wieder mal was vom Driver….

Also es ist ja so, alles hat mal ein Ende. Auch unsere beiden Campinggasflaschen, gefüllt mit Butangas (chemische Zusammensetzung C4/H10). In Argentinien konnten wir die Gasflaschen noch in heimlichen Hinterhöfen, wenn man sie dann mal gefunden hat, auffüllen lassen. Die Frau Kilchner (arg. Präsidentin) hat dieses spezielle Gas verboten, weil es importiert werden muss…
In Chile ist das Auffüllen der Gasflaschen kein Problem gewesen, aber auch dort musste man sich durchfragen.
In Bolivien, La Paz, gibt es den Ernesto Hug, ein Schweizer Automechaniker mit Werkstatt. Dieser hasst die Land Rover, weil die Engländer ja keine Autos bauen können, oder ist es bloss der Neid, als er unser geliebtes Chateau sieht…? Immerhin, er kann uns mit Hilfe eines Adapters die beiden Flaschen wieder füllen.
Das reicht dann auch bis ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Nordamerika, die Vereinigten Staaten von Amerika, oder ganz einfach die USA.
Und so muss es ja mal kommen, unsere Campinggasflaschen, gefüllt mit Butangas, neigen sich dem Ende zu.
Unsere Rettung: Eine grosse Reklametafel AMERIGAS für Butan und Propan, irgendwo In Florida. Hinein in den Laden. Können sie uns die Gasflaschen füllen? Kein Problem….Als er die Gasflaschen sieht verdreht er die Augen, schüttelt den Kopf und fragt, was denn das für Flaschen seien. Schweizer Campinggasflaschen für Butangas. Es braucht nur einen Adapter für das amerikanische System, alles andere haben wir. Erstens gibt es keinen Adapter und zweitens sei es in Amerika nicht erlaubt, diese Flaschen aufzufüllen. Gesenkten Hauptes verlassen wir den Laden und fahren Richtung Westen.
In der Zwischenzeit lassen wir in einer Garage für europäische Autos einen Kontrollgang über unseren Land Rover ergehen. Einen solchen Motor hat der gute Mechaniker noch nie gesehen, und dann noch einen Diesel! Aber er meint, das Auto sei in einem sehr guten Zustand. Dann meine Frage an ihn, ob er jemand kenne, der unsere Gasflaschen auffüllen könne. Das sei gar kein Problem, zwei Blocks weiter, dort sei eine grosse Reklame AMERIGAS. Vielen Dank. Doch unsere Rettung?
Der Laden ist schnell gefunden. Hinein zur Rezeption…wow, Miss World-Kandidatin Nr.1 steht vor uns und lispelt „ich liebe euer Auto“. Das fängt ja sehr gut an. Sie schaut unsere beiden Gasflaschen an und meint, das ist kein Problem. Wir müssten in den Hof hineinfahren, dort würden wir von einem Angestellten empfangen, der uns weiter hilft. Nein nicht schon wieder: Rollende Augen, schüttelnder Kopf. Adapter? Tschau Miss World…. Weiter immer Richtung Westen. Da, eine riesen Reklametafel „RV Camping Service“. Vielleicht können die uns helfen?
Das Geschäft ist sehr gut mit Campingartikeln ausgestattet. Meine Frage an den Angestellten: Können Sie unsere Gasflaschen auffüllen? Aber natürlich, und wir gehen zu unserem Auto. Nach dem Öffnen des Gasflaschenfachs… nein, keine rollenden Augen, aber ein kurzes, „Das ist ein Problem, aber das können wir lösen“. Nach einiger Zeit kommt er zurück…mit einer amerikanischen Gasflasche und einem Schlauch mit den dazugehörenden Gewin-deverbindungen und meint, „so ist das Problem gelöst“. Jetzt müssten wir nur noch das Gewinde abschneiden, eine Schlauchverbindung und Schlauchbriden kaufen und den Schlauch mit dem Schweizersystem verbinden. Und womit ist die Flasche gefüllt? Natürlich mit Propangas (chemische Zusammensetzung C3/H8). Ob das wohl gut geht?
Bei einem Handwerker-Einkaufszentrum, etwa 10 mal so gross wie der Vonmoos in Luzern, fragen wir uns durch. Als alles nichts mehr hilft, bitte ich den Verkäufer, doch schnell zu unserem Auto zu kommen, um das Problem mit der Schlauverbindung anzuschauen. Rollende Augen, schüttelnder Kopf, das ist in Amerika nicht erlaubt!
So nah am Ziel, oder doch nicht? Dann hinter uns, mit amerikanisch-deutschem Akzent: „Habt ihr ein Problem?“ Ein älterer Herr gesellt sich zu uns und ich versuche, ihm unser Anliegen zu schildern. Er redet kurz mit dem Angestellten und dieser kommt mit uns widerwillig zurück in den riesigen Laden, wo er uns zu den Schlauchverbindungen und den Briden führt.
Der Tag, wo das schweizerische und amerikanische Gassystem zusammengefügt wird, steht vor uns. Ob das mit diesem Gas funktioniert?
Hahn auf, Zündung….nichts. Verzweiflung? Nein, nein, so schnell nicht. Alles nochmal kontrollieren. Nichts. Nochmals alles prüfen. Die neue Gasflasche, irgendwie fühlt sie sich sehr leicht an. Und tatsächlich! Hat der uns doch eine leere Flasche verkauft. Mit oder ohne Absicht, das wird man nie erfahren. Heute sind wir jedenfalls stolze Besitzer einer gut funktionierenden Propangasanlage.

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